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6. Halimath

Was für eyne Schande. Wie kann man von mir erwarten, die Hand gegen eyne Dame zu erheben? Anstatt mich gegen den Herrn Enemer kämpfen zu lassen, stellten sie mich gegen Frau Eogwyn auf und Jaana gegen ihn. Und dieser Kerl hatte noch nicht eynmal den Anstand zurückzuziehen, sondern nahm von Jaana das Schwert entgegen und beanspruchte den Sieg so für sich. Als ich mich erbot den Kampf an Jaanas Stelle aufzunehmen, wurde ich von der Kampfbühne zurück in die Reyhen der Zuschauer geschickt.
Aber ich sollte am Anfang beginnen.

Nachdem der groß angekündigte Wettstreyt nach über eyner Stunde des Wartens endlich beginnen sollte, sammelten sich die Teylnehmer, um die erste Disziplin, das Pferderennen, in Angriff zu nehmen.
Zunächst ritten wir die Wettkampfstrecke ab, von den angekündigten Streckenposten keyne Spur. Und zu allem Überfluß wurde kurzerhand auch noch der Verlauf der Tage zuvor öffentlich bekanntgegebenen Strecke geändert.
Auf der Startlinie des Rennens war nicht eynmal genug Platz, daß sich alle Teylnehmer nebeneynander aufstellen konnten.

Nach dem Rennen wurde der Regen, der schon vor Beginn des Rennens eyngesetzt hatte, immer schlimmer, weshalb der Wettkampf in der großen Halle fortgesetzt wurde.
An die Pferde dachte dabey wohl niemand. Rohirrim, pah. In der Halle war nicht eynmal eyn Platz für die Pferde vorgesehen, also ließ ich Gaervaranas notgedrungen in der Vorhalle zurück.

Als nächste Disziplin standen dann diese unrühmlichen Zweykämpfe auf dem Programm. Eynen der Teylnehmer wollten sie gar ohne Waffen in das Duell ziehen lassen. Aber das Unverantwortlichste war, daß sie sogar Pfeyl und Bogen als Waffen in den Kämpfen zuließen. Völlig egal, daß es sich nur um Übungswaffen handelte, aber selbst eyn Pfeyl mit stumpfer Spitze kann schwere Verletzungen verursachen. Daß es nicht zu solchen kam, grenzt an eyn Wunder, denn eyne der Kämpferinnen feuerte ihre Pfeyle wild in Richtung der Zuschauer ab.
Überhaupt war es um die Sicherheyt während des ganzen Festes nicht gut bestellt. War auf den Plakaten noch die Rede von "abgestellten Wachen", die "für die Sicherheyt der Veranstaltung sorgen", so war von diesen während des Festes genauso wenig zu sehen wie von den angekündigten Streckenposten beym Pferderennen. Stattdessen sah ich wenigstens drey Gäste auf dem Fest, die sich schwer bewaffnet völlig unbehelligt unter den anderen Gästen bewegten. Erst als ich eynen der Eorlingas auf eyne Person in Waffen aufmerksam machte, wurde eyngeschritten. Doch später, während der dritten Wettkampfdisziplin, bewegte sich wieder jemand schwer bewaffnet durch die Gäste, ohne daß jemand der Verantwortlichen eyngeschritten wäre.

Die letzte Disziplin: das Rätselraten. Eyn Rätselmeyster sollte besonders über eynes verfügen, nämlich eyne klare Aussprache, auf daß nicht der Sinn seyner Worte zum Rätsel werde. Dieser hier hingegen tat sich zunehmend schwer, eynen vollständigen Satz ohne Nuscheln herauszubringen. Stattdessen machte er vor allem durch wiederholtes Brüllen nach Ruhe auf sich aufmerksam. Die Meldungen der Teylnehmer durch Handzeychen, wenn sie meynten die Lösung eynes Rätsels nennen zu können, wurden willkürlich ignoriert. Als eyner dann, der sich auch zuerst bemerkbar gemacht hatte, die richtige Antwort gab, wurde ihm gar eyn Strafpunkt gegeben.

Dieser Abend war vieles, doch ganz sicher nicht ehrbar und ruhmreych. Vor Ende des Festes bin ich mit eynigen Hobbits, darunter das Fräuleyn Moosbeere und das Fräuleyn Calitha, die ebenfalls keyne Lust mehr hatten länger zu verweylen, zur Siedlung Fuchskleve im Auenland aufgebrochen. Als wir auf schnellen Pferden dort ankamen, hatte das Gasthaus "Zum brauenden Fuchs" noch geöffnet. So nahm der Abend nicht nur eynen schönen Ausklang bey Musik und Tanz, sondern ich konnte bey diesem meynem ersten Besuch im Gasthaus der Brammels auch die Gelegenheyt nutzen, ihnen für ihren hervorragenden Eynsatz beym Holzstockfest zu danken.

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