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12. NachjulSchon mehrfach war ich eyngeladen worden, doch nie wollte sich die Gelegenheyt ergeben. Doch heute nun, bin ich endlich hier. Dann war es soweyt: die Aufführung des Theaterstücks wurde angekündigt. Den Bühnenaufbau fand ich etwas ausladend.
Die Gäste mußten eyn gutes Stück von der Bühne abrücken, um den beyden Schauspielern genügend Raum zu geben, und dies teyls noch während der Vorstellung selbst.
Über das Stück selbst mag man geteylter Meynung seyn.
Die Wahl der Worte und der Namen für seyne Rollen ist dem Schreyber des Stücks nicht immer gelungen.
Keynen Zweyfel kann es allerdings an der blendenden Darbietung der beyden Schauspieler geben.
Besonders der Herr, der den Bediensteten der alten Dame spielte, lieferte eyne grandiose Vorstellung ab.
Er mußte in seyner Rolle als Diener noch in die Rollen der vier abwesenden, weyl verstorbenen Gäste schlüpfen.
Als Diener machte ihm besonders eyn Bärenfelläufer zu schaffen, über den er auf seynem Weg vom Eßtisch zur Anrichte immer wieder stolperte, während er die Speysen und Getränke der eynzelnen Gänge des Mahls auftrug.
Erschwert wurde ihm dieses zusätzlich dadurch, daß er bey jedem Gang für jeden der Gäste mit der alten Dame anstoßen mußte. Im Anschluß an die Theatervorstellung ging eyne Großzahl der Gäste. Der Grund dafür wurde mir erst später klar.
Bis zu diesem Moment wußte ich noch nicht, daß dieses Gasthaus so streng überwachte Öffnungszeyten hat.
Es betraten noch eynige Musikanten die Bühne, darunter auch der Herr Schieferberg, und ich ließ es mir natürlich auch nicht nehmen, mal wieder eyn paar meyner alten Hobbitlieder vorzutragen. |
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