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12. Nachjul

Schon mehrfach war ich eyngeladen worden, doch nie wollte sich die Gelegenheyt ergeben. Doch heute nun, bin ich endlich hier.
Meyn Ziel: das Gasthaus im Hellwaldweg sieben in der Elbensiedlung Glírgar. Es ist eynes dieser neueren Gasthäuser, die leyder nur mit recht beschränkten Öffnungszeyten aufzuwarten wissen. So war es mir trotz der Kälte versagt, mich vor der angekündigten Öffnungszeyt bereyts in den beheyzten Räumlichkeyten aufzuhalten. Der Willkommenstrunk, der mir kurz nach meynem Eyntreten angeboten wurde, machte dieses Warten aber schnell wieder vergessen.
Das Gasthaus ist recht behaglich eyngerichtet. Von der Empfangshalle aus gelangt man durch eynen langen Flur in die eygentliche Gaststube. Hier tummelte sich bereyts eyne bunte Schar Gäste, die vermutlich ebenso wie ich das angekündigte Schauspiel erwartete.
Doch bis dahin sollte noch etwas Zeyt vergehen. Es wurde musiziert und getanzt. Unter den Gästen befand sich auch der Herr Ferdalas Schieferberg, den ich schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. So verging die Zeyt bis zur Aufführung mit Plausch und Tanz recht schnell.

Dann war es soweyt: die Aufführung des Theaterstücks wurde angekündigt. Den Bühnenaufbau fand ich etwas ausladend. Die Gäste mußten eyn gutes Stück von der Bühne abrücken, um den beyden Schauspielern genügend Raum zu geben, und dies teyls noch während der Vorstellung selbst. Über das Stück selbst mag man geteylter Meynung seyn. Die Wahl der Worte und der Namen für seyne Rollen ist dem Schreyber des Stücks nicht immer gelungen. Keynen Zweyfel kann es allerdings an der blendenden Darbietung der beyden Schauspieler geben. Besonders der Herr, der den Bediensteten der alten Dame spielte, lieferte eyne grandiose Vorstellung ab. Er mußte in seyner Rolle als Diener noch in die Rollen der vier abwesenden, weyl verstorbenen Gäste schlüpfen. Als Diener machte ihm besonders eyn Bärenfelläufer zu schaffen, über den er auf seynem Weg vom Eßtisch zur Anrichte immer wieder stolperte, während er die Speysen und Getränke der eynzelnen Gänge des Mahls auftrug. Erschwert wurde ihm dieses zusätzlich dadurch, daß er bey jedem Gang für jeden der Gäste mit der alten Dame anstoßen mußte.
Ich vermag nicht zu sagen, ob in den Gläsern immer nur Wasser oder wirklich die benannten Getränke waren. Ungeachtet dessen war es sehr erheyternd, das zunehmende Unvermögen des Dieners, seynen Pflichten nachzukommen, zu beobachten.

Im Anschluß an die Theatervorstellung ging eyne Großzahl der Gäste. Der Grund dafür wurde mir erst später klar. Bis zu diesem Moment wußte ich noch nicht, daß dieses Gasthaus so streng überwachte Öffnungszeyten hat. Es betraten noch eynige Musikanten die Bühne, darunter auch der Herr Schieferberg, und ich ließ es mir natürlich auch nicht nehmen, mal wieder eyn paar meyner alten Hobbitlieder vorzutragen.
Recht überraschend für mich kam dann von der Herrin des Hauses die Frage, warum wir uns denn noch in der Gaststube aufhielten. Da erst erfuhr ich von den beschränkten Öffnungszeyten. Es war aber überdies auch schon recht spät geworden und eyn guter Zeytpunkt um aufzubrechen, auch wenn mich eyne der Schankmayden nach meynen Liedern gar nicht mehr gehen lassen wollte.

Schankraum des Gasthauses in Glírgar

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