Trautes Heym Gästebuch

Trautes Heym
Merket auf!
Talli Ho!

 

Tandaradey
 Althea
 Mittelerde
 Tagebuch
Gästezimmer
Taverne

 

Spielhilfe
Wegweyser
Grundriß

 

Abonnieren

zum Text

Da schau her: Waldläufergeschichte

(erster Vortrag am 18.11.2001)

Ein bißchen Selbstbeweihräucherung. Dieses Gedicht erzählt die Geschichte meiner ersten Figur, die ich in D4O gespielt habe, eines Dunkelelfen namens Ghasim. Es wird zwar anhand des Gedichts nicht ganz offensichtlich, aber Vorlage für diese Figur war natürlich der wohl berühmteste aller Drow, Drizzt Do´Urden. Interessanterweise gab es damals auf Silberstreif noch einen Drow, der sich die Figur des Drizzt Do´Urden als Vorbild genommen hatte - allerdings blieb es in jenem Fall nicht bei der Vorbildfunktion. Die Figur war eine direkte Kopie von Drizzt und erzählte, wenn man sie nach ihren Ursprüngen fragte, exakt die Geschichte wie man sie in den Büchern von R.A. Salvatore nachlesen kann - natürlich in stark gekürzter Form.
Der im Gedicht erwähnte Greif war übrigens ein Falke namens Gmorgh, der gefiederte Begleiter von Ly-Argoth, den er Ghasim von Zeit zu Zeit zur Seite stellte, und die erwähnten Freunde waren neben Ly-Argoth, Eleanor, Andaria, Idril und Crosiltar. Und nicht zu vergessen Ghasims Weggefährte von der ersten Stunde an: Gandar. Mit Ghasim hatte ich auf Silberstreif wirklich einen hervorragenden Einstieg ins Rollenspiel und das Glück mit den genannten Leuten Mitstreiter gefunden zu haben, die ähnliche Interessen hatten wie ich auch. Ich kann jedem Rollenspielanfänger, wie ich damals einer war, nur wünschen, daß er oder sie gleich zu Beginn solche Freunde und Vorbilder findet, wie es mir seinerzeit auf Silberstreif vergönnt war. Gern erinnere ich mich auch noch an die viel zu kurzen Begegnungen mit Entreri und Amariel.

Die folgende Hintergrundgeschichte zu der Figur Ghasim findet sich in Auszügen im Gedicht wieder:

Die Berufung

Dies ist die Geschichte von Ghasim, einem jungen Mann, der ob seiner Herkunft von den Menschen verachtet wurde. Seine Eltern hat er nie kennengelernt und auch von seinem Volk weiß er nichts. Nur die gemunkelten Gerüchte im Wirtshaus, die er als kleiner Junge heimlich belauschte wenn er die Tische abräumte und die Zecher glaubten er würde sie nicht hören.
Aber er hörte sie: "Ein Volk, das im Untergrund und in Höhlen haust. Ein Volk, das das Licht des Tages scheut. Dunkle Gottheiten betet es an, grausam und gemein ist es. Gegenseitig schlachten sie sich ab, um ihren Göttern zu huldigen. Und sprich den Namen nicht aus, sonst beschwörst Du die Verdammnis für dich und deine Freunde herauf. Alle sind sie gleich und diese kleine Mißgeburt ist keinen Deut besser. Verbannen sollte man ihn in die untersten Kellergewölbe unter dem Tempel, dorthin wo der namenlose Schrecken haust."

So sprachen sie - und er hörte es.

Das erste, woran er sich erinnern kann, ist der Drache. Ein mächtiges Geschöpf, mürrisch nach außen aber mit einem guten Herzen. Der Drache wachte über ihn und sorgte dafür, daß die Untoten aus der nahen Gruft ihm nichts anhaben konnten.
Solange bis ein Priester des Wegs kam und ihn mit sich in den Tempel nahm. Dies war der Ort, an dem er zum ersten Mal Freundlichkeit von Menschen erfuhr und er entschloß sich damals, sein Leben in den Dienst ihres Gottes zu stellen.
Aber er konnte nicht ewig im Tempel bleiben und da der Wirt des Ortes gerade einen Küchenjungen suchte, kam es, daß er fortan im Wirtshaus wohnte, die Gäste bediente und die Tische abräumte.
Er war gelitten, aber mehr nicht. Niemand sprach mit ihm bis auf den Wirt und diese Unterhaltungen beschränkten sich auf barsche Befehle und Schläge, wenn er etwas nicht richtig oder schnell genug machte.
Das Geraune und Geflüstere hinter seinem Rücken tat ihm weh und oft suchte er den Tempel auf, um neue Kraft im Gebet an seinen Gott zu finden. Eines Tages gelangte er zu der Erkenntnis, daß er die Menschen nur durch Taten davon überzeugen könnte, daß er nicht wie sein Volk war. Mit dem Geld, das ihm der Drache bei ihrem damaligen Abschied gegeben hatte, kaufte er Waffen und Rüstung und fragte die Leute des Ortes, ob er ihnen helfen könne.
Aber auch nach vielen Aufgaben, die er geflissentlich erfüllte, brachten ihm die Menschen kein Vertrauen entgegen. Er sollte Ratten jagen oder simple Botengänge verrichten. Nur der Drache vertraute ihm, daß er ihm geraubtes Gold zurückbrächte. Und er enttäuschte das Vertrauen seines frühen Gönners nicht.
Schließlich reifte in ihm ein Entschluß heran: "Wenn mir die Menschen nicht vertrauen wollen, so werde ich fortan die wehrlosen und unschuldigen Geschöpfe meines Gottes beschützen. Auf das ich mein Leben in Würde und in Seinem Dienst bestreiten kann. Meiden will ich von nun an die Menschen und nur noch denen vertrauen, die mich nicht nach meiner Herkunft beurteilen."
Und so ist er zu dem geworden, der er heute ist. Getrieben von dem Willen, die Tiere des Waldes zu schützen, und der Suche nach seiner Herkunft.
Und so nimmt er sein Schicksal in Angriff.

vorheriges Werk

chronologisch

nächstes Werk

Shahn Gomeli T.B. Trennlinie Impressum