
Waldläufergeschichte
Erzählen möcht´ ich die Geschicht´
von eynem Menschen? So denkt nicht
Ghasim der Name dieses Mannes
Artherk zu dienen seyn Belang is´
Von dunkler Herkunft dieser Mann
gefunden wurd´ bey Finsterzahn
Als kleynes Kind in dunkler Nacht
so wurd´ er wohl dorthin gebracht
Eyn Priester fand ihn, ganz alleyn
nahm ihn zu sich, gab ihm eyn Heym
Nicht lange bleyben konnt´ er dort
die Menschen wollten, daß er fort
Seyn Volk seyt langer Zeyt verschollen
nur noch Gerüchte ihnen grollen
Von Ort zu Ort, so zieht er dann
nicht wissend, wo seyn Pfad begann
doch schreytet frohen Schrittes weyter
denn die Natur ist seyn Begleyter
Doch Menschen er nicht meyden mag
so trifft er viele Tag für Tag
Doch reyflich überlegt er sich
wem er enthüllt seyn Angesicht
Die Zeychen seyner Herkunft wohl
von der Kapuze sind verhohl´n
Doch schlägt er die eynmal zurück
erkennt man ihn mit eynem Blick
Nicht jeder hat von seynem Volk gehört
doch ist dies nichts, was ihn sehr stört
Braucht so nicht gleych sofort belegen
daß er nicht folgt, seyn´ Volkes Wegen
Manch´ Freunde hat er unterwegs gemacht
und viel geholfen, Tag und Nacht
Doch Unbill auch ihm widerfahren
auf seyner Suche nach den Ahnen
Die Suche nach dem Anbeginn
dies ist es was seyn Sehnen stimmt
Denn der, der ohne Wurzeln ist
verdorren muß im Tageslicht
Freunde er oft wiedertrifft
auch mit Gefieder neuerlich
Eyn stolzer Vogel dieser Greyf
macht ihn vergessen Eynsamkeyt
Trotz Freundschaft und Geborgenheyt
Unruh ergreyft ihn seyt ´ner Zeyt
Hat Arakas bereyst schon ganz
sucht neue Questen, Ruhm und Glanz
Doch Ruhm und Glanz ihm nichts bedeuten
möcht´ Abenteuer nur bestreyten
So schenke ich ihm dies Gedicht
auf daß er wandele im Licht
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