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Wie jung Bosper zum Lebensretter wurde
von Chevette Wollinger

Jung Bosper war, wie der Name vermuten läßt, ein junger Hobbit, der in Stadel lebte, gleich in der Nähe von Bree ... Ihr kennt den Ort vielleicht. Er war schmuck, er war freundlich ... nur, naja, er war nicht unbedingt der Hellste.
Eines schönen Abends wurde jung Bosper von seinem alten Freund Bofdan ... der wohnte zwei Häuser weiter ... zu einem Fest eingeladen. Weil der Bofdan, der wurde zwanzig, und das sollte mit einem guten Fest gefeiert werden.
Zu dieser Feier hatte der Bofdan etwas ganz Besonderes aufgetrieben. Ein Faß. Ein Faß Wein ... bester Portwein ... aus den Kellern der Gasthausliga. Bofdan hatte nämlich gute Kontakte zu denen.
Es wurde eine berauschende Feier. Es gab Wein ... es gab Weib ... naja, für jung Bosper nicht, für den gab´s dafür mehr Wein ... und es gab Gesang. Und feines Essen gab´s sowieso.
Was noch so alles geschah, weiß Bosper nicht mehr ... irgendwann brach er nach Hause auf. Als er aufwachte, hatte er einen Kater, der sich gewaschen hatte. Kopfweh, der Geschmack von alten Socken im Mund, verquollene Augen, Fell im Gesicht.

Moment!
Fell im Gesicht?
Was und wo bitte war er?

Ganz langsam und vorsichtig sah er sich um.
Der Kater mußte wohl sehr ansehnlich sein ... um ihn herum waren überall Katzen, die dessen Charme erlegen waren und ihn nun umstreiften, sich anschmiegten und viel zu laut miauten. Jung Bosper rappelte sich auf und nahm seine Umgebung genauer in Augenschein.
Katzen. In dem Raum, wo er war, waren überall Katzen ... einige alte Möbel und verschrumpeltes Gemüse noch, und sonst nichts. Die armen Katzen mußten doch hungrig sein. Im Gegensatz zu jung Bosper, dem war eher ... ziemlich übel.
Da jung Bosper, wie bereits erwähnt, ein freundlicher Kerl war, taten ihm die armen Katzen leid und er suchte nach etwas zu fressen für sie ... fand aber nichts.
Nun, vielleicht draußen ... dann könnte er auch gleich nachsehen, wo er überhaupt war. Jung Bosper öffnete vorsichtig die Tür und spähte hinaus. Die Häuser, der Lärm, der typische Geruch ... er war in Bree. Nur, wie zum Geier war er hierher gekommen?
Aber egal. Zumal es auch ganz praktisch war ... in Bree bekäme er sicher etwas zu fressen für die armen Katzen und vermutlich bekäme er sogar mit leeren Taschen etwas. Er hatte sogar schon eine Idee, wo.

Im Pony.
Weil, der Hinz, der da arbeitet, war schließlich ein Schwippschwager seiner Cousine dritten Grades, der würde ihm bestimmt ein paar Küchenabfälle oder ähnliches überlassen. Also machte er sich auf, und nach ein wenig Verlaufen kam er dann auch ins Pony. Hinz war glücklicherweise da, aber ... er wirkte recht besorgt.
"Ja Hinz, was ist denn los? Was, Lalia ist weg? In die WieBitte!? Und Du fragst mich, ob ich ... äh, also, naja ... weißt Du ... an sich ja gern, mmmh ..."
Zum Glück verirrte sich justament in diesem Moment eine reisende Kämpferin in die Küche und sprach Hinz an ... und erklärte sich auch sogleich bereit, dem armen Hinz zu helfen. Da Hinz nun beruhigter war, ließ er sich von jung Bosper auch überreden und gab ihm einige Reste, die er vor dem Spülen von den Tellern gekratzt hatte.
Das war einiges, die Mittagszeit war gerade vorbei, und da in letzter Zeit viel reisendes Volk in Bree unterwegs ist, kommt da was zusammen. Glücklich ... und etwas nüchterner ... nahm jung Bosper die Reste und machte sich auf den Rückweg. Das war gar nicht so einfach ... Bree ist groß, und das Häuschen mit den Katzen ist klein und irgendwo ... Egal, jung Bosper brach auf und ging den Hügel runter ... irgendwo westlich vom Pony war das Haus, da war er sich ganz sicher.

Jung Bosper lief und sah sich um ... nein, hier war das nicht ... da vorn ist ja schon das Westtor. Also nach Süden. Am Eisenhof vorbei ... nein, hier auch nicht ... bei der Bank? Warum eigentlich hieß das Gebäude Bank? Da war doch gar keine. Aber er hatte gehört, das das Gebäude sehr große Keller voller Kisten haben soll, und die Angestellten immer rennen und Kisten zu den Kunden schleppen müssen ... und die dann die seltsamsten Dinge darin einlagern.
Bosper schauderte ... grausliger Gedanke, da möcht er nicht arbeiten.

Aber wo war jetzt das verflixte Katzenhaus? Irgendwo hier in der Gegend mußte es doch sein!
Jung Bosper suchte weiter ... nein, am Keilerbrunnen war er falsch. Aber ... hm ... der Fremde dort, der hagere Alte mit Robe, Stab und weißem Bart ... der sah aus, als wäre er, wenn schon nicht orts-, dann zumindest allgemein kundig. Flugs faßte sich jung Bosper ein Herz und sprach ihn an.
Tja, leider, leider kam der kundige Kundige nicht aus Bree, sondern aus Rohan und dem kürzlich abgebrannten Archet ... frage nicht, wie er da hinkam. Aber der Herr wußte dennoch Rat: Er hatte von einem klugen Mann gehört, der hier in Bree lebt. Bertram Blattschneider sei sein Name, und wie der Zufall es so wollte, wollte der ortsunkundige Kundige zu eben Jenem ... wo er wohnte, wußte er sogar, er hatte von einem Freund eine Wegbeschreibung bekommen.

Sehr schnell fanden die beiden auch das Haus, und kaum hatte Herr Blattschneider sie erblickt, sprach er sie auch schon an ... er sprach von alten Geschichten, holte weit aus, erzählte von vergangenen Tagen und ...
Ja verflixt, wollen ihn denn alle tot sehen? Schon wieder wer, der ihn in die Hügelgräber schicken will ... Jung Bosper ist vielleicht nicht der Hellste, aber verrückt ist er deswegen noch lange nicht, bewahre!
Zu jung Bospers Glück hatte sich der, vermutlich ebenso zum Glück, ortsunkundige Kundige von Blattschneiders Forschungseifer anstecken lassen und meinte, er werde gleich mal dahin aufbrechen und sich dort nach irgendwelchen Steintrümmern umsehen.
Als Blattschneider jung Bosper fragend ansah, schilderte er ihm sein Problem und bekam nur ein geseufztes: "Da durch die Tür raus und ein paar Schritt" zu hören. Etwas brummelig tat jung Bosper, wie ihm geheißen.

So was Unfreundliches aber auch, dachte er sich noch, aber ... siehe da ... da war das Haus ja wirklich! Er hatte nur eine Abzweigung übersehen, als er nach Westen gegangen war. Er klopfte vorsichtig, dann lauter an ... vielleicht hatte das Haus ja doch einen menschlichen Bewohner. Als keine Antwort kam, betrat jung Bosper das Haus ... kein Mensch, aber immer noch sehr viele hungrige Katzen.
Und diese hungrigen Katzen hatten wohl etwas gerochen. Sie umringten jung Bosper miauend, stupsten ihn an ... eine besonders vorlaute Katze versuchte sogar, an seinem Bein hochzuklettern. Jung Bosper leerte, mühsam die hungrigen Katzen noch auf Abstand haltend, sein Päckchen in einige der alten, angeschlagenen Teller im Haus, und sah in der Gewißheit, etwas Gutes getan zu haben, den Katzen beim Fressen zu.

Ja, und so rettete jung Bosper durch sein beherztes Verhalten und seine Unermüdlichkeit die Katzen im Katzenhaus vor dem sicheren Tod durch Verhungern ... und sich selbst vor dem Tod durch Untote.

Shahn Gomeli T.B. Trennlinie Impressum