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Die Geschichte von der größten Lüge
von Chevette Wollinger

Es ist schon lange, lange her, da lebte irgendwo ein reicher König, dem es Freude machte, die Leute zum Narren zu halten. So ließ er einmal in seinem Land durch Herolde verkünden, daß wer dem König die größte Lüge erzählen könne, einen großen Apfel aus reinem Gold erhielte.
Den wollten manche gerne besitzen, und so kamen viele an des Königs Hof und logen unheimlich. Doch der König schüttelte nur den Kopf.
"Nein", sagte er, "das ist doch nicht die größte Lüge. Vielleicht ist es sogar wahr."
Betrübt zogen die Bewerber wieder ab.

Da trat eines Tages ein Jüngling vor den Thron, zeigte auf einen großen Leinensack und sagte: "Hochedler König, ich erlaube mir untertänigst, um meine Silberstücke zu bitten."
"Bist Du närrisch?" fragte der König. "Von mir willst Du Silberstücke? Was denn für Silberstücke?"
"Aber edler König, den Sack voller Silberstücke, die Du Dir vor einem Monat von mir geliehen hast."
Zornig sprang der König auf. "Bist Du von allen guten Geistern verlassen? Ich soll mir von Dir Silbergeld geliehen haben? Das ist eine Lüge!"
"Stimmt! Aber wenn es eine Lüge ist, dann mußt Du mir jetzt den goldenen Apfel geben."
Verdutzt sah der König den Jüngling an. "Gedulde Dich einen Augenblick", sagte er. "Mir ist so, als hättest Du mir tatsächlich den Sack voller Silberlinge gegeben."
"Wenn es so ist, mein edler König, dann darf ich wohl um die Rückgabe des Silbergeldes bitten."
Da erkannte der König, daß ihn der kluge Jüngling hereingelegt hatte. Er lachte und gab ihm den goldenen Apfel. Nie wieder aber hat er sein Volk zum Lügen aufgefordert.

Shahn Gomeli T.B. Trennlinie Impressum