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Die traurige Wahrheit ...

... ist, daß es keinen 31. Februar gibt, dabei würde sich dieses Datum in diesem Jahr allein schon aus Gründen der Symmetrie anbieten. Darüber hinaus wäre es endlich mal ein Ausgleich für die ständige Benachteiligung dieses Monats gegenüber allen anderen Monaten.
Viel trauriger als das herzergreifende Schicksal des Februars ist allerdings eine ganz andere Wahrheit: der Herr der Ringe Online ist einzigartig.

Damit meine ich nicht einmal den Schauplatz Mittelerde mit seinem Reichtum an Geschichten, auch nicht die wunderschöne Graphik, die zwar recht einfach daher kommt, dafür aber auch nicht so kitschig oder bunt wie anderswo, und für meinen Geschmack genau den richtigen Grad von Realität trifft, solange man nicht zu genau hinschaut. Ich meine damit auch nicht die Spielergemeinschaft, die allen Umständen zum Trotz immer wieder Anstrengungen zur Belebung des Rollenspiels unternimmt.

Nein, was das Spiel für mich so einzigartig macht ist sein Musiksystem. Offenbar hat es so etwas in dieser Form schon in mindestens einem Spiel (Star Wars Galaxies) gegeben, aber auf meiner kürzlich gestarteten Suche nach einer Alternative für Herr der Ringe Online, konnte ich einfach nichts vergleichbares finden.
Doch es ist nicht das Fehlen eines alternativen Musiksystems allein, das mich die traurige Wahrheit erkennen ließ. Schauen wir uns die in Frage kommenden Kandidaten einmal näher an.

Wizardry Online

Ganze vier Klassen. Ja, richtig, vier, nicht vierzehn oder mehr. Wie kann man nur ein Spiel, das sich zumindest in den letzten drei Teilen auch durch seine Klassenvielfalt von anderen Rollenspielen abhob, in diesem Punkt so verstümmeln? Die Graphik ist nett - realistisch - die Steuerung gewöhnungsbedürftig, die Interaktion mit NPCs schlecht, weil man währenddessen quasi instanziert wird und nichts mehr von seiner Umgebung mitbekommt, und die Ruheanimation der Charaktere idiotisch: sie schwanken umher als wenn sie bekifft wären. Bei den Rassen merkt man wieder mal zu deutlich die japanische Herkunft (süße Ohren - ich find's nur affig).
Der Hype um den Dauertod ist eben auch nur das, denn es gibt eine Wiederbelegungsmöglichkeit, und selbst wenn diese endgültig scheitert, so sind doch einige Fortschritte seelengebunden und werden von allen Charakteren einer Seele geteilt, so wie sie auch alle den Nach-/Seelennamen teilen. Letztlich reichlich langweilig und dazu noch von Sony Online Entertainment, was für mich immer ein dicker Minuspunkt ist.

Rift

Graphisch in Ordnung, aber die Quests sind einfach zu öde und die Kämpfe viel zu einfach. Man mag es dem Einsteiger ja leicht machen wollen, aber hier wurde es einfach übertrieben. Die Respawnrate ist im Startgebiet viel zu hoch, bei den unmotivierenden, nicht enden wollenden "Laufe da hin, töte x hiervon"-, "Laufe dort hin, töte y > x davon"-Aufgaben ist man ständig von Horden unbeeindruckt vor sich hinmeuchelnder Gegner umgeben. Tut mir leid, aber mein Abstraktionsvermögen spare ich mir für Dinge auf, die sich nicht in ein stimmiges Spielerlebnis einordnen lassen, und verschwende es nicht dafür, mir ein absolut unstimmiges Spielerlebnis schönzuträumen.

Vanguard

Damals, während der Leere nach der 4. Offenbarung und als Der Herr der Ringe Online noch Middleearth Online hieß und vielversprechende Spiele wie Horizons bereits in der Wiege verstarben, habe ich mir dieses Spiel schon angeschaut. Heute bin ich schon von der Graphik abgeschreckt, deren schauderhaftes Aussehen in keinem vernünftigen Verhältnis zu ihrem Verbrauch an Systemressourcen steht. Die Geräuschkulisse im Gasthaus ließ mich die Zimmer nach einem kopulierenden Pärchen durchsuchen, aber sie waren alle leer. Schließlich kam ich zu der Überzeugung, daß diese atmosphärische Untermalung wohl das abgearbeitete Stöhnen des Gastwirtes darstellen sollte. Also danke, aber nein danke, und das bereits vor Einbeziehung des SOE-Malus'.

und der Rest

Zu diesem Rest - will heißen: mir bekannt, aber nicht für mich in Frage kommend - gehören:

  • World of Wachsmalcraft - einfach nur zu bunt
  • Ei, wie süß, Aion - zu den Ohren habe ich mich bei Wizardry schon geäußert

Die letzten beiden Lichtblicke am Horizont bleiben derzeit "The Elder Scrolls Online" und "Dungeons & Dragons Neverwinter".
Zu ersterem kann ich noch gar nichts sagen, außer vielleicht, daß es nach derzeitigem Kenntnisstand auch dort kein Musiksystem gibt, zu letzterem bis jetzt fast nur schlechtes.

Der Betreiber Perfect World glänzt bisher vor allem durch Unfähigkeit. Supportanfragen sollen angeblich innerhalb von 24 Stunden beantwortet werden. Damit ist vermutlich die automatisierte Eingangsbestätigung gemeint. Meine Antwort habe ich nach 9 Tagen bekommen. Diese war zwar erfreulicherweise auf den Punkt und nicht aus irgendwelchen Textbausteinen zusammengeklickt, läßt aber leider Zweifel an der Zuverlässigkeit des Kontoverwaltungssystems bei mir aufkommen.
Vernünftige Informationen zu den spielbaren Klassen findet man lediglich im englischsprachigen Forum, in Kombination mit der erlebten Reaktionszeit bei Problemen, darf sich nun jeder selbst ausmalen, wie gut die Unterstützung für die nicht englischsprachigen Spieler ausfallen wird.
Außerdem, was soll ich von einem Anbieter halten, der für ein von vornherein als kostenlos angelegtes Onlinespiel, gleich als erstes den Zugang zur Beta über Bezahlpakete verschachert und eine komplette Rasse nur denen zugänglich macht, die, ohne das Spiel vorher ausprobieren zu können, mal eben 200 Euro dafür abdrücken?
Erste Videos vom Spiel konnten mich zwar in Sachen Umgebungsdarstellung überzeugen, aber nicht was die Animation der Charaktere angeht. Es gibt allerdings ein ganz dickes Sahnebonbon in diesem Paket voller Grütze, das sich "The Foundry" nennt: ein Baukasten für eigene Abenteuer in Niewinter.

Die traurige Wahrheit bleibt Jammern auf hohem Niveau über die Art und Weise wie Turbine unter der Ägide der Warner Brothers die spielerische Umsetzung von Mittelerde fortführt.
Wenn es soweit ist, werde ich mir sicher auch noch die Welten von Tamriel und der vergessenen Reiche anschauen, allerdings ohne große Hoffnung dort wirklich eine Alternative zu Mittelerde zu finden. Sollte es noch einen aussichtsreichen Kandidaten geben, der mir bis hierher vollständig entgangen ist, so bin ich natürlich für jeden Hinweis dankbar.

In der Zwischenzeit werde ich weiter an der Umstrukturierung dieser Seiten basteln und von Zeit zu Zeit auch mal wieder einen liegengebliebenen Tagebucheintrag einstellen. Und bald geht auch die Marktsaison wieder los und wird die letzten Reste der winterlichen Trübsal vertreiben.

 

Verweise

 

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