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11. Nachjul

Den Tag habe ich damit verbracht auf die modekundige Elbin zu warten, die sich gerüchteweyse derzeyt wieder im Breeland befinden soll. Leyder war meyn Warten vergebens, dabey hätte ich sie so gerne mit meyner eygens dafür zurechtgelegten Kleydung schockiert - falls das bey Ihr überhaupt möglich ist. Was ihr in jedem Fall fehlt ist eyn Sinn für praktische Kleydung. Ich darf gar nicht an die Robe denken, die sie mir damals mit wohlmeynendem Ratschlag zusteckte ... vielmehr eynen Gutscheyn dafür ... vielleycht hat sie doch schon Erfahrung mit der Reaktion der Leute darauf gesammelt und vermeydet es nun, die Kleydungsstücke gleych vor Ort zu überreychen.
Aber ich greyfe den Ereygnissen vor ...

Um mir die Zeyt eyn wenig zu vertreyben, habe ich eyn paar neue Melodien ausprobiert. Sie sind noch nicht richtig ausgefeylt, aber wie ich denke viel versprechend. Zwischendurch ritt ich das eyn oder andere Mal nach Stadel an den kleynen Weyher, um zu sehen, ob dort nicht wieder mal eyn Angelwettbewerb stattfindet. Aber das war nicht der Fall.
Als ich zurückkam sah ich Siarna vor dem Pony stehen und auch den Herrn Clopin hatte es dorthin verschlagen. Nachdem ich die beyden eynander vorgestellt hatte, plauschten wir eyn wenig. Siarna hat sich nach kurzer Zeyt hingesetzt um eyn wenig auszuruhen, sie hatte wohl eyn paar ereygnisreyche Tage hinter sich.
Kurz darauf kam Gwyn hinzu. Während wir uns unterhielten schlich sich auf eynmal eyn Mann hinterrücks an sie heran. Ich wollte ihn gerade vertreyben als ich feststellen mußte, daß es sich um eynen Freund von Gwyn handelt, den sie mir wohl auch schon vorgestellt hatte. Bargor ist seyn Name. Daß sie ihn mir vorgestellt hat, das muß vor meynem Mißgeschick bey der Sackhüpferey in Hobbingen gewesen seyn, als ich gestolpert bin und mit dem Kopf gegen eyne Mauer schlug. Seytdem stelle ich immer wieder fest, daß mir wohl eyn paar Ereygnisse in meynem Leben entfallen sind.
Nach eyner Weyle erwachte Siarna wieder aus ihrem Schlummer. Gwyn hatte mich gebeten eyn wenig zu spielen, also stellten wir uns etwas abseyts. Als ich gerade meyne neuen Melodien vorstellen wollte, war es auf eynmal Gwyn, die bereyts schläfrig wurde. Vorher, als Siarna noch schlief, meynte sie schon, daß meyne Müdigkeyt wohl ansteckend sey. Anscheynend hat sie recht damit. Bargor beschloß ebenfalls an Ort und Stelle auszuruhen, so nahm ich Siarna mit auf eynen weyteren Erkundungsritt nach Stadel. Nachdem wir eyn wenig geangelt hatten, plagte sie schon wieder die Müdigkeyt. Womöglich habe ich sie mit meyner ständigen Müdigkeyt gar nicht angesteckt, sondern sie an sie weytergegeben, denn mir war heute überhaupt nicht nach ausruhen.

Ich kehrte zurück nach Bree, um weyter Ausschau nach der eyngangs erwähnten Elbin zu halten. Als allerdings abzusehen war, daß sie nicht erscheynen würde, begab ich mich auf die Reyse zu den blauen Bergen. Etwas südlich der Elbensiedlung Celondim sollte bald eyne festliche Zusammenkunft von Elben stattfinden - eyn elbisches Pendant zum Auenlandstammtisch könnte man vielleycht sagen. Nachdem letzthin bey den Feyern in den Gasthäusern oft eyne bedrückte Stimmung ob schwerer Schicksalsschläge oder anderer Unbill vorherrschte, wollte ich in Erfahrung bringen, ob die Feste der Elben heutigen Tags tatsächlich so "elbisch" sind - eyn Ausdruck, der im Auenland und wohl so langsam auch im Breeland Verwendung findet, um eyne traurige oder schwermütige Stimmung zu beschreyben.
Als ich schließlich auf dem Festplatz eyntraf wollte ich erst meynen Ohren nicht trauen. Das sollte Elbenmusik seyn? Solche Geräusche hatte ich bisher noch nicht eynmal bey den Zwergen gehört, die ja bekanntlich eynen etwas felsigeren Musikgeschmack haben. Doch es sollte glücklicherweyse nicht so bleyben, und die Musik die im weyteren Verlauf des Festes gespielt wurde, war sehr anregend. Ich wurde sogar von Herrn Daerlum, dem Veranstalter des Festes, gebeten eyn paar meyner Lieder zu spielen. Als die elbischen Barden eyntrafen, habe ich ihnen allerdings bereytwillig die Bühne überlassen, schließlich war ich ja nicht gekommen um den Elben meyne Musik nahe zu bringen, sondern um der ihren zu lauschen. Herr Daerlum tanzte fast ununterbrochen mit eyner Elbendame und später gesellte sich noch eyn anderes Paar hinzu. Leyder wollte sich Jaana, die junge Menschenfrau, mit der ich mich während der Feyer unterhielt und die mir die ihr bekannten Anwesenden vorstellte, nicht zum Tanzen überreden lassen. Aber bey eyn paar Liedern konnte ich mich eynfach nicht zurückhalten und habe eynfach drauf los getanzt - offenbar sehr zum Gefallen der Musikanten. Gegen Ende des Festes habe ich sogar mit zwey der anwesenden Elbendamen getanzt.
Auch wenn es fast die ganze Zeyt geregnet hat, so war dieses Fest überhaupt nicht elbisch, sondern im Gegenteyl fröhlich und ausgelassen - zumindest für elbische Verhältnisse, sie sind halt doch in allem, was sie tun, eyn wenig überlegter und ruhiger. Auch scheynt es bey ihnen für gewöhnlich so zu seyn, daß man den Musikanten keynen Beyfall spendet, obwohl gegen Ende des Festes doch öfters geklatscht wurde.

Zeichnung von Tanzenden an den Anfurten des Lhûn

Ob ich meyne Hobbitfreunde wohl davon überzeugen kann, daß Elben nicht elbisch sind?

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